Gebete für jede Tageszeit

Morgens ist es zu stressig, wir müssen uns beeilen.
Mittags schnell den Hunger stillen  und abends sind wir zu müde.
Aber tragen wir nicht morgens eine Hoffnung mit in den Tag?
Sind wir nicht mittags dankbar für eine Mahlzeit? Und abends blicken wir auf neu Erlebtes zurück?
Wie voller Wunder ein Tag ist, wird uns oft erst im Gebet bewusst. Hier inspirierende:

Morgengebet  

Herr, allmächtiger Gott,
am Beginn dieses neuen Tages bitten wir dich: schütze uns heute durch deine Kraft.
Bewahre uns vor Verwirrung und Sünde.
Lass uns denken, reden und tun, was recht ist vor dir.
Durch Christus, unsern Herrn. Amen.

Gott, unser Vater,
du liebst uns und schenkst uns in deiner Gnade Trost und Zuversicht.
Richte unsre Herzen auf und stärke uns in jedem guten Werk und Wort.

Beim aufgehenden Morgenlicht preisen wir dich,
o Herr, denn du bist der Erlöser der ganzen Schöpfung.
Schenk uns in deiner Barmherzigkeit einen Tag erfüllt mit deinem Frieden.
Vergib uns unsere Schuld.

Lass unsre Hoffnung nicht scheitern.
Verbirg dich nicht vor uns. In deiner sorgenden Liebe trägst du uns;
lass nicht ab von uns. Du allein kennst unsre Schwäche.
O Gott, verlass uns nicht. 

Vater im Himmel,
Lob und Dank sei dir für die Ruhe der Nacht;
Lob und Dank sei dir für den neuen Tag;
Lob und Dank sei dir für alle deine Liebe und Güte und Treue in meinem Leben.
Du hast mir viel Gutes erwiesen; lass mich auch das Schwere aus deiner Hand annehmen.
 Du wirst mir aber nicht mehr auferlegen, als ich tragen kann.
Du lässt deinen Kindern alle Dinge zum Besten dienen.

 

Spuren im Sand

Eines Nachts hatte ich einen Traum:
Ich ging am Meer entlang mit meinem Herrn.
Vor dem dunklen Nachthimmel erstrahlten,
Streiflichtern gleich, Bilder aus meinem Leben.
Und jedesmal sah ich zwei Fußspuren im Sand,
meine eigene und die meines Herrn.
Als das letzte Bild an meinen Augen vorübergezogen
war, blickte ich zurück. Ich erschrak, als ich entdeckte,
daß an vielen Stellen meines Lebensweges nur eine Spur
zu sehen war. Und das waren gerade die schwersten
Zeiten meines Lebens.

Besorgt fragte ich den Herrn:
"Herr, als ich anfing, dir nachzufolgen, da hast du
mir versprochen, auf allen Wegen bei mir zu sein.
Aber jetzt entdecke ich, daß in den schwersten Zeiten
meines Lebens nur eine Spur im Sand zu sehen ist.
Warum hast du mich allein gelassen, als ich dich am
meisten brauchte?"

Da antwortete er:
"Mein liebes Kind, ich liebe dich und werde dich nie
allein lassen, erst recht nicht in Nöten und Schwierigkeiten.
Dort wo du nur eine Spur gesehen hast,
da habe ich dich getragen."

Von: Margaret Fishback Powers
Copyright ©1964 Margaret Fishback Powers
Übersetzt von Eva-Maria Busch
Copyright © der deutschen Übersetzung 1996 Brunnen Verlag Gießen. www.brunnen-verlag.de

In den Tag

Das folgende Gebet kann eine Hilfe sein, den Tag in positiver Weise zu beginnen:

Herr, ich möchte es mir abgewöhnen, jeden Tag zu kritisieren,
negative Urteile zu fällen und anderen zu misstrauen,
mich abzukapseln und um mich selbst zu kreisen.
Herr, ich möchte es lernen, einfach zu lieben alle und alles und dich in allem!
Hilf mir zu beidem, damit du dich freust.

Am Abend sollten wir uns fragen, was es an Erfreulichem im Tagesablauf gab.
Vielleicht war es nur ein kleines und unscheinbares Erlebnis;
doch auch dieses enthält Stoff genug, um daraus ein Dankgebet zu formen.
Selbst das Misslungene sollte genau bedacht werden,
man kann auch aus Fehlern lernen, was doch wohl positiv wäre.

Friedensgebet

Herr, mach mich zu einem Werkzeug Deines Friedens,
dass ich liebe, wo man hasst;
dass ich verzeihe, wo man beleidigt,
dass ich verbinde, wo Streit ist,
dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist,
dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht;
dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält;
dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert,
dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.

Herr, lass mich trachten,
nicht, dass ich getröstet werde, sondern daß ich tröste;
nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe;
nicht, daß ich geliebt werde, sondern daß ich liebe.
Denn wer sich hingibt, der empfängt;
wer sich selbst vergisst, der findet;
wer verzeiht, dem wird verziehen;
und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.

     Frankreich 1913